Rapid HIL: Der nächste Schritt in der modernen Fahrzeugentwicklung

Die herkömmliche Hardware-in-the-Loop-Validierung auf Systemebene (System HIL) stößt in der automobilen Softwareentwicklung zunehmend an ihre Grenzen: Sie ist zu teuer, zu langsam und nicht skalierbar. Dabei sind Geschwindigkeit, Skalierbarkeit und Effizienz heute entscheidender denn je. Genau hier setzt Rapid HIL an: Der innovative Ansatz definiert HIL-Tests neu. 

Was ist Rapid HIL? 

Rapid HIL kombiniert die physische Validierung einzelner Steuergeräte mit einer von CarMaker generierten virtuellen Fahrzeugumgebung. Während für System HIL ein komplexer Verbund aus mehreren realen Steuergeräten aufgebaut werden muss, ist bei Rapid HIL nur das zu testende Steuergerät (Device under Test, DUT) real, alle weiteren Komponenten werden effizient virtuell abgebildet. 

CarMaker sorgt dabei nicht nur für eine hervorragende Korrelation mit dem realen Fahrversuch, sondern ermöglicht auch die einfache Modellierung realer Fahrsituationen. Zudem lassen sich Modelle über die FMI-Schnittstelle oder als virtuelle Steuergeeräte (Level 1 bis 4) ganz einfach integrieren. Durch die Virtualisierung der Bus-Kommunikation und die Reduzierung der Komplexität liegt der Fokus somit vollständig auf dem DUT. 

Schnell, flexibel, skalierbar 

Ein Rapid-HIL-Prüfstand kann innerhalb weniger Wochen aufgebaut werden. Dieser kann in kürzester Zeit durch weitere Prüfstände zu einer Rapid-HIL-Farm erweitert werden, sodass tausende Tests in nur wenigen Stunden ausgeführt werden können. Dadurch erhalten Entwickler*innen Feedback über Nacht und können Softwarefehler deutlich schneller erkennen und beheben. 

Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität: Rapid HIL lässt sich meist innerhalb eines Tages für neue Fahrzeugprogramme anpassen, sofern dieselben ADAS-Basisregler verwendet werden. Im Vergleich zu herkömmlichen HIL-Systemen, die oft Wochen für die Neukonfiguration benötigen, ist das ein entscheidender Innovationssprung –insbesondere für Teams, die mit mehreren Fahrzeuglinien oder Rapid Prototyping arbeiten. 

Eine Brücke in die Zukunft schlagen 

In der Softwareentwicklung beginnt der reguläre Prozess mit Software-in-the-Loop-Tests (SIL), doch in der Automobilindustrie sind viele Unternehmen bereits mit HIL-Tests vertraut. Daher bietet Rapid HIL auch hier einen entscheidenden Vorteil: Der bereits bekannte Ansatz wird neu genutzt, um das Testen zu beschleunigen. Die Brücke in die Zukunft wird dann geschlagen, wenn SIL in frühere Entwicklungsphasen mit einbezogen wird. Dadurch kann das volle Potenzial ausgeschöpft werden, ohne bestehende Arbeitsprozesse zu behindern. 

Mit Rapid HIL entsteht ein kontinuierlicher Validierungsprozess, der sowohl reale als auch virtuelle Steuergeräte effizient kombiniert. Die Methode bietet somit die perfekte Lösung um moderne, agile Entwicklungsprozesse zu gestalten. 

Parallele HIL-Tests laufen: blau: wartet auf Aufgabe; gelb: simuliert; grün: Simulation abgeschlossen