Szenarien systematisch und skalierbar generieren

Automatisierte Fahrfunktionen müssen jederzeit korrekt reagieren – auch in seltenen oder sicherheitskritischen Situationen. Der virtuelle Fahrversuch schafft dafür die nötige Grundlage: Kritische Szenarien lassen sich gezielt ableiten, systematisch variieren und reproduzierbar testen. Dabei steht nicht die Anzahl der Tests im Vordergrund, sondern deren Relevanz im Hinblick auf funktionale Sicherheit und Systemverhalten. Diese methodische Herangehensweise erhöht die Absicherungstiefe, verbessert die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse und unterstützt eine fundierte Bewertung.

Virtuelle Absicherung
ermöglichen

Funktionale Anforderungen, Operational Design Domains (ODDs) und Anwendungsfälle bilden die Basis für die virtuelle Absicherung. Aus ihnen entstehen konkrete Fahrszenarien, die das Systemverhalten realitätsnah und nachvollziehbar abbilden. Die Tests lassen sich automatisiert durchführen, präzise wiederholen und gezielt auswerten.

Ein einzelnes Basisszenario reicht selten aus, um alle relevanten Fälle abzudecken. Schon kleine Änderungen bei Geschwindigkeit, Fahrdynamik oder Verkehrsteilnehmenden können das Verhalten erheblich beeinflussen. Durch eine automatisierte Parametervariation werden Testvarianten systematisch erzeugt. Dadurch ist eine umfassendere und nachvollziehbare Absicherung möglich.

Aufzeichnungen aus dem realen Fahrbetrieb gewährleisten die Praxisrelevanz der Testfälle. Sie bilden die Basis für die Rekonstruktion präziser und repräsentativer Szenarien. Durch sie erhöhen sich Validität und Aussagekraft der Testergebnisse deutlich.

Eine gezielte Absicherung hängt nicht von der Anzahl der durchgeführten Tests ab, sondern von ihrer Aussagekraft: Entscheidend sind Szenarien, die funktionale Grenzen aufzeigen und sicherheitskritische Aspekte gezielt adressieren. So entstehen aussagekräftige Ergebnisse – effizient, nachvollziehbar und mit Fokus auf der Identifikation relevanter Schwachstellen.

Durch den Einsatz etablierter Standards wie OpenSCENARIO und OpenDRIVE lässt sich eine nahtlose Integration in unterschiedliche Toolketten und Entwicklungsprozesse erzielen. So entsteht die Basis für eine konsistente und skalierbare Absicherung komplexer Fahrfunktionen.

Anwendungsfälle

Systematische Prüfung der funktionalen Robustheit von Assistenzsystemen unter kritischen Umgebungsbedingungen

Assistenzsysteme müssen auch bei Nebel, Dunkelheit oder unklarer Verkehrsführung zuverlässig funktionieren. Frei konfigurierbare Szenarien kombinieren gezielt kritische Umgebungsbedingungen und decken Schwächen frühzeitig auf. So wird die funktionale Robustheit systematisch überprüft – ein zentraler Baustein auf dem Weg zur Serienreife.

Zum Anwendungsbereich ADAS

Realistische Szenarien für die Absicherung moderner Fahrerassistenzsysteme

Szenarien für die Absicherung von Assistensystemen entstehen durch die Analyse realer Verkehrsmuster. Diese werden in realistische Fahrsituationen übersetzt, die sich gezielt für Tests und Validierungen nutzen lassen. Auf diese Weise entsteht eine flexible und wiederverwendbare Grundlage, die den Anforderungen moderner Assistenzsysteme auch in komplexen Umgebungen gerecht wird.

Zum Anwendungsbereich ADAS

Systematische Absicherung komplexer Fahrfunktionen des SAE-Level 3+

Szenarien für Fahrfunktionen des SAE-Level 3+ decken komplexe Verkehrslagen systematisch ab, beispielsweise Engstellen aufgrund von Bauarbeiten oder Spurwechsel in dichtem Verkehr. Die Generierung auf Basis funktionaler Anforderungen ermöglicht eine reproduzierbare und zielgerichtete Absicherung automatisierter Systeme – zuverlässig, skalierbar und normgerecht.